23.02.2019

 

Amphibienschutz am Alten Teich

Seit 1981 helfen Mitglieder des Nabu Wolfsburg den Amphibien beim Überqueren der Straße Am Fuhrenkamp, wo es sie in jedem zeitigen Frühjahr zum Alten Teich zieht, um dort Hochzeit zu machen und für den Fortbestand ihrer jeweiligen Art zu sorgen. Diese Verbindungsstraße zwischen Vorsfelde und der Teichbreite trennt ihren Sommer- u. Winterlebensraum vom Alten Teich, zu dem die Kröten und Frösche instinktgesteuert wandern, sobald der Winter dem Frühling weicht und der Boden aufgetaut ist. Dieses Szenario wiederholt sich alljährlich in diesem Waldstück, seit es den Alten Teich gibt. In historischen Karten von 1745 sind Alter- und Neuer Teich schon verzeichnet.

 

Kritisch wurde es erst, als der Fuhrenkamp befestigt und ausgebaut wurde und der Autoverkehr mit zunehmender Einwohnerzahl der Ortsteile immer mehr zunahm und der Zug der Kröten nahezu zum Erliegen kam.

 

1981 wurde das erste Mal von mitfühlenden Naturfreunden des Nabu, damals noch DBV, ein selbst angefertigter, 150m langer Zaun an der Straße aufgestellt und Eimer eingesetzt. Es gelang, ca. 45 Erdkröten und 15 Grasfrösche sicher über die stark befahrene Straße zu tragen. Dieser kleine Erfolg weckte das Interesse (und vielleicht auch Mitleid) des Forstamtes und dieses schaffte danach 500 Meter speziellen Amphibien-Schutzzaun an, den Nabu-Leute und weitere Helfer auf der Nordseite der Straße aufstellen und auch für den Rückzug auf die andere Straßenseite umsetzen konnten. Damit stieg die Zahl der ziehenden Tiere in wenigen Jahren auf ca. 1100 an. Der enorme Aufwand wurde also belohnt.

 

Seit Anfang der 90er Jahre, als der mobile grünen Zaun durch fest installierte Leitplanken ersetzt wurde,  ging die Zahl der zum Teich wandernden Amphibien stetig zurück. Der Nachwuchs konnte nicht mehr in den Buchenwald auf der Nordseite gelangen, welches ihr eigentliches Sommerbiotop ist. Es fehlen Querungstunnel unter der Fahrbahn. Die Anzahl der Zieher, in der Mehrzahl Erdkröten, Gras- sowie Moorfrösche und vereinzelt Molche und Knoblauchkröten, hat sich bei 500 - 600, je nach Witterungsbedingungen, eingependelt.

 

Wir vom Nabu-Amphibienteam bemühen uns darum, dass die Stadt Wolfsburg als Ausgleichsmaßnahme für den enormen Natur-Flächenverbrauch durch immer neue Baugebiete diesen innerörtlichen Hotspot des Krötenzugs mit beidseitigen Leitsystemen und Tunnels versieht.

 

                      Gerd Gutschank/nabu

 



 

Samstag, 09.02.2019

 

Frühjahrsputz in der Heiligendorfer Dohlen-Kolonie

Vor 4 Jahren wurden vom NABU-Wolfsburg in Heiligendorf an der Kirche der Gemeinde St. Adrian  Dohlenkästen angebracht. Innerhalb einer Brutsaison waren alle Kästen von den kleinsten Rabenvögeln Europas belegt. Alle zwei Jahre werden diese Kästen von freiwilligen Helfern des NABU gereinigt. So stand dieses Jahr die Reinigung an. Auch Ortsbürgermeister Marco Meiners half mit, hatte er doch die Aufhängaktion damals mit unterstützt. Das rege Treiben an und um die Kolonie stößt auch bei den Heiligendorfern auf reges Interesse und Freude. Schon nach der Reinigung begann das wilde Treiben der Dohlen rund um den Turm des Sankt Adrian. In ein paar Wochen startet eine neue Brutsaison von diesen schönen und schlauen Vögeln. Dohlenpärchen bleiben sich ein Leben lang treu.


Aber nicht nur für Dohlen wurden in den letzten Jahren vom NABU-Wolfsburg Nisthilfen angebracht, auch für Schwalben, Mauersegler und Turmfalken entstanden an exponierten Stellen kleine Kolonien mit Hilfe von vorgefertigten Nestern. „Diese werden allesamt gerne und erfolgreich angenommen“, so der Vorsitzende der NABU-Wolfsburg Michael Kühn. Eine kleine Erfolgsgeschichte und Entschädigung für die Mühe und Arbeit der freiwilligen Helfer. 


 

 

 

Samstag, 29.12.2018

 

Helfen kann so einfach sein...

Der Tipp – Sich einfach mal an einer NABU-Aktion beteiligen, so wie es heute mit einschließlich mir acht NABU- Mitglieder taten. Mit der Heckenpflanzaktion in Hehlingen schlossen wir das Jahr 2018 mit einer guten Tat ab. Der anfängliche Regen am frühen Morgen konnte uns nicht davon abhalten knapp 900 heimische Sträucher in Form von zwei Hecken in die Erde zu bringen. Um unser Vorhaben umzusetzen, benötigte jeder von uns lediglich einen Spaten, Arbeitshandschuhe und Gummistiefel, die durch den lehmigen Boden mit der Zeit immer schwerer wurden… Zuerst haben wir die Pflanzen nach Arten sortiert – Weißdorn, Kreuzdorn, Schlehe, Hundsrose und Berberitze. Nachdem wir zwei Vierer-Teams eingeteilt hatten, die sich jeweils um eine der zwei Hecken kümmerten, machten wir uns dann an die Arbeit. Die ersten vier Stunden hieß es für mich also, Löcher graben. Diese wurden mit der Zeit jedoch immer kleiner und es war Anstrengung nötig, um den Wurzeln nach unten hin genügend Platz zu verschaffen. Die Brote, mit denen wir uns in weiser Voraussicht ausgestattet hatten, waren uns in der ein oder anderen Pause dann sehr willkommen. Gegen Ende hin widmete ich mich dem Einpflanzen und musste feststellen, dass auch dies einfacher aussieht, als es getan ist… Erst als es dunkel wurde, packten wir zusammen und sind nach Hause gefahren, wo meine Füße erstmal auftauen konnten. Alles in allem hört sich das nach ziemlich viel Arbeit an, die sich aber wirklich gelohnt hat. Nachdem wir den ganzen Samstag beschäftigt waren und die Hälfte von uns die Arbeit nach weiteren eineinhalb Tagen beendet hat, können wir davon ausgehen, dass die Hecken zur Erhöhung der Artenvielfalt beitragen wie auch zu einem neuen Biotop für Vögel und Insekten werden – Ein wirklich schöner Gedanke! 

                                                                                                                                                                               Annika Kühn